CFORTH
CFORTH ist vermutlich ein direkter Vorläufer von F83/FG FORTH. In der rfe erschien dazu eine Nachricht. Leider ist mir keine Softwarevariante von CFORTH bekannt.
rfe 6/88, S. 339
CFORTH – ein einheitliches F.I.G.-Forth für alle in der DDR produzierten Kleincomputer
Unter der Schirmherrschaft des Direktorats für Forschung der Karl-Marx-Universität wurde von Dr. sc. med. G. Weißbach (Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der KMU) und Dr.-Ing. Th. Beierlein (VEB Maschinenfabrik „John Schehr“ Meuselwitz) ein einheitliches F.I.G.-Forth für alle in der DDR produzierten Kleinrechner (KC 85/2/3, Z1013, KC 85,1 KC 87) entwickelt. Es handelt sich dabei nicht um ein „Second Hand“-Forth, das aus für andere Heim- und Kleincomputer hergerichteten Forth-Varianten zusammengestellt wurde. Vielmehr wurde nach dem „fig-Forth Installation Manual“ der Forth Interest Group die vorliegende F.I.G.- Forth-Version für die in der DDR verfügbaren Kleincomputer neu aufgebaut.
Änderungen gegenüber dem Standard entstanden dadurch, daß alle in der DDR produzierten Kleincomputer mit der Kassette als Massenspeicher arbeiten. Es wurde trotzdem nicht auf die für Forth typische Screentechnik verzichtet. Jeweils sechs Quelltext-Screens zu je 512 Bytes können gemeinsam auf Kassette gespeichert und wieder eingelesen werden. Daneben besteht für den Nutzer die Möglichkeit, eine von ihm erweiterte Forth-Version (Forth-Kern mit Anwenderprogramm) „einzufrieren“ und als Gesamtheit auf Kassette zu speichern.
Zu dem vorliegenden CFORTH wurden zahlreiche zusätzliche Forth-Wörter und Anwenderprogramme entwickelt, die als Quelltext von, Kassette in die Screen-Puffer geladen und anschließend compiliert werden können. Ein sechs Screens umfassendes Tool-Packet enthält vorwiegend Programmierhilfen, und ein fünf Screens umfassender Recompiler dient zur Analyse fertiger Forth-Wörter. Der vorgesehene Lieferumfang besteht aus der Kassette mit Forth-Kern, Tool-Screens, Recompiler, Zusatzprogrammen und eine 82 Seiten umfassende lehrbuchähnliche Programmbeschreibung.
Der Forth-Kern ist vom Betriebssystem des jeweiligen Rechners unabhängig und belegt in allen drei oben genannten Rechnern den RAM-Bereich von 0300H bis etwa 1A0OH. In dem sich an den Forth-Kern anschließenden Bereich des Wörterbuchs werden vorhandene Routinen des Betriebssystems (SAVE, LOAD, VERIFY, MODIFY usw.) genutzt. Funktion und Bedeutung der FORTH-Wörter sind für alle drei Rechnertypen gleich. Von Dr. Weißbach und Dr. Beierlein wurde ein in Forth geschriebenes Programm entwickelt, das es ermöglicht, CFORTH auf jede beliebige Anfangsadresse zu verschieben. Damit wird CFORTH auch für andere (OEM- und Eigenbau-) Rechner verwendbar. Bisher liegen Implementierungen auf dem MC80.22 und auf einem OEM-Rechner des Typs K 1520 vor.
CFORTH benutzt das Kassetteninterface des Kleinrechners, auf dem es betrieben werden soll. Ein Austausch von Programmen von Rechnern mit unterschiedlichem Kassetteninterface ist deshalb nur bedingt möglich.
Als größere Anwenderprogramme liegen neben dem System zur Meßwerterfassung für den Kleincomputer KC85/2/3 unter Verwendung des 4-Kanal-Analog-Digital-Wandler-Moduls M010 noch eine Turtlegrafik – ebenfalls für den KC 85/2/3 – vor.
rfe 12/88, S. 750
Leserpost
CFORTH [rfe H. 6 (1988), S. 339]
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