Für den Z9001 gibt es mehrere Programme, das langsame Kassetteninterface zu beschleunigen.
Wegen der kürzeren Ladezeit werden solche Programme als Turbo-Loader bezeichnet. Das Aufzeichnen in höherer Geschwindigkeit dagegen als Turbo-Save oder Quick-Save. Beide Programmteile (Speichern und Laden) gehören zusammen.
siehe auch EMON
Die Aufzeichnungsgeschwindigkeit der OS-Routinen wird durch Halbierung der CTC-Zeitkonstanten verdoppelt.
Dieser Turbo-Loader verbiegt die Interrupt-Routinen. Damit ist dieser Turbo-Loader in allen Programmen nutzbar, auch in Programmen, die direkt OS-Aufrufe ausführen (z.B. BASIC).
Im IDAS-Modul von U.Zander ist anstelle der Programmiermodul-Software ein Turbo-Loader enthalten.
Die Aufzeichnung erfolgt analog zum OS in Blöcken zu 130 Byte
1 Byte Blocknummer + 128 Byte Daten + 1 Byte Prüfsumme = 130 Byte
Dieses Turbo arbeitet aber nur mit spezieller Hardware am Userport:
Bit2: Ausgabe Signal Bit4: Einlesen Signal
Das zugehörige Interface (Besitz G. Hänke)
Eagle-Unterlagen (G. Hänke): tonbandinterface_kc87.zip
Dateiname | - |
Laden in | OS |
Programmstandort | E500-E7FFH |
OS-Kommando | QUICK, NORMAL, QLOAD |
QLOAD entspricht dem normalen LOAD-Kommando, nutzt aber unabhängig von QUICK/NORMAL immer die Turbo-Routinen.
Dieser Turbo-Loader verbiegt den CALL 5-BDOS-Aufruf. Damit ist dieser Turbo nur in Programmen nutzbar, die die BDOS-Schnittstelle nutzen, aber nicht in Programmen, die direkt OS-Aufrufe ausführen (z.B. BASIC).
Bemerkung: Laut Erinnerungen von Dr. Wobst ist der eigentliche Autor Wolfgang Burmeister!
Die Aufzeichnung erfolgt in Blöcken zu 137 Byte
1 Byte Blocknummer + 8 * ( 16 Byte Daten + 1 Byte Prüfsumme) = 137 Byte
Dateiname | QS16.COM, QS32.COM, QS48.COM |
Laden in | OS |
Programmstandort | QS16: 3E00-3F7CH QS32: 7E00-7F7CH QS48: BE00-BF7CH |
OS-Kommando | Q, N, QV |
Quicksave ist ein etwa 175H-langes Maschinenprogramm, mit dessen Hilfe die Geschwindigkeit von Magnetbandaufzeichnungen auf maximal 8,7 KBit/s gesteigert werden kann. Effektiv können damit z.B. 10 KByte in 25 s gelesen bzw. geschrieben werden.
Quicksave wirkt wie eine Veränderung der Schreib- und Leseroutinen des Betriebssystems, und zwar durch ein einmal eingegebenes Kommando. Die Benutzung des jeweiligen Anwenderprogramms (z.B. den BASIC-Interpreter) wird dadurch in keiner Weise verändert.
Bedienung
Quicksave steht auf einer beliebigen integralen 100H-Grenze, z.B. 3E00H beim Grundgerät, und wird über ein Monitorkommando gerufen. Nach Ausführung des Kommandos arbeiten alle Programme (OS-SAVE, BASIC, ASM, Textverarbeitung usw.) wie gewohnt, aber mit der neu eingestellten Schreib- und Lesegeschindigkeit.
Q | Umstellen auf Schnellaufzeichnung |
N | Zurückstellen auf normale Geschwindigkeit |
QV nn | Einstellen einer neuen Schnellaufzeichnungsgeschwindigkeit. Dabei ist „nn“ eine zweistellige Dezimalzahl, eventuell mit einer führenden Null. Zwischen „QV“ und „nn“ muß genau ein Leerzeichen stehen. Je größer nn desto geringer die Geschwindigkeit! Standard nn = 16 entspricht 4,9 kBit/s. Reicht diese Geschwindigkeit aus, so braucht der Nutzer das QV-Kommando nicht zu kennen. Minimal möglich: nn = 09, Maximal möglich: nn = 99. Gleichzeitig wirkt „QV“ wie „Q“, d.h. das Kommando schaltet auf Schnellaufzeichnung um. |
Beispiel:
Ein mit normaler Geschwindigkeit aufgezeichnetes BASIC-Programm soll gelesen und danach schnell geschrieben werden. RAM- und BASIC-Modul seien gesteckt. Quicksave habe den Namen „QS“ auf Band und beginne in 7E00H. Nach dem Einschalten des Rechners und Meldung von OS kann man wie folgt vorgehen:
Bildschirm Erläuterung >QS Einlesen von Quicksave start tape >BASIC ... MEMORY SIZE?: 32255 letzte 200H Bytes reservieren ...BYTES FREE OK >CLOAD"SLOW" Einlesen des Programms "SLOW" mit normaler Geschwindigkeit ... OK >BYE Rückkehr zum Monitor OS >Q Umstellen auf "quick" >WBASIC OK >CSAVE"FAST" Aufzeichnung erfolgt nun schnell.
Bis zur Eingabe des Monitorkommandos „N“ werden nun alle Files schnell geschrieben und gelesen.
Achtung! Nach RESET ist ggf. wieder „Q“ zu geben! (RESET wirkt wie „N“).
Hinweise zur Benutzung und Zuverlässigkeit
Dateiname | BOLERO.COM |
Laden in | OS |
Programmstandort | 300-976H |
OS-Kommando | TT |
Mit diesem Programm können Sie überprüfen, welche Aufzeichnungsgeschwindigkeit von QUICKSAVE Ihr Bandgerät zuläßt. Auch wenn Sie QUICKSAVE nicht benutzen, können Sie damit Ihr Bandgerät und auch Ihre Kassetten prüfen.
Bedienung
Sie benötigen für etwa 3 Spielminuten Platz auf einer Kassette. Lesen Sie das Programm BOLERO ein. Es startet von selbst und erklärt Ihnen alles Notwendige.
Nun legen Sie Ihre Kassette mit dem freien Bandstück ein und schalten auf Aufnahme. Auf dem Geracord 6020 sollte der Schieber auf etwa 1-2 stehen (Handaussteuerung verwenden!). Drücken Sie ENTER (wenn Sie STOP drücken, bricht BOLERO ab). Nun zeichnet BOLERO etwa 3 Minuten lang mit wachsender Geschwindigkeit auf. Es lohnt sich, mitzuhören. Danach erklärt Ihnen das Programm, daß die Kassette zurückzuspulen und das Bandgerät auf Wiedergabe zu schalten ist. BOLERO liest nun seine eigene Aufzeichnung ein und gibt bei jedem richtig gelesenen Block ein '-' aus, bei Fehlern dagegen '+'. Danach bricht BOLERO ab.
Sie können es mit dem Kommando
TT
jederzeit wieder neu starten.
Ein normales Gerät sollte nicht mehr als etwa 2 Fehler liefern (möglichst keine!). Andernfalls ändern Sie die Aussteuerung oder nehmen eine andere Kassette. Beachten Sie auch, ob die Fehler immer an den gleichen Stellen auftreten!
Der Turbo-Loader Quicksave verbiegt die Interrupt-Routinen. Damit ist dieser Turbo-Loader in allen Programmen nutzbar, auch in in Programmen, die direkt OS-Aufrufe ausführen (z.B. BASIC).
Wahnsinn!
Rechtes Bild: Kopierschutz. Animiertes GIF.
Der Turbo von Sven Huth ist das mit Abstand faszinierendste Programm für den Z9001: Ein Turbo-Loader, der mit normalem KC-Block-Load beginnt und unvermittelt in den Turbo-Modus übergeht. Dabei flackern am Rand Farbbalken, wie man es sonst nur von Turbo-Loadern vom ZX Sprectrum oder C64 kennt (s. Bild ganz oben).
Das Programm ist vollgestopft mit Debug-Hürden und Kopierschutzverfahren. Original lässt sich Turbo nur mit sich selbst und nur als Turbo-Aufzeichnung kopieren, es sind dabei auch nur 8 Generationen möglich. Beim Speichern einer 9. Generation stürzt der Rechner (absichtlich) ab. Wenn man Glück hat, bekommt man den kompletten Absturz incl. Foto (s. Bild-Animation)
Download
http://www.pixtur.de/background.eng.html:
Pionierhaus:
… Then we met Sven Simon Huth. This guy was a wizard! In a queer, shy way he sat at a computer somewhere in the corner of the room and just „did his stuff“. First we noticed that the programs on his tapes where saved with „turbo“-speed. He showed us a cool copy program - „TURBO“ - which could do such things. We couldn't even think of how this was possible! He told us that it was written in Assembler and there was some kind of magic in this word… We eagerly copied Turbo and loved it instantly. Soon it came out, that HE had written the Turbo… I can't describe our respect for him. If he said something, and this was not very often and in a shy, silent voice, it was just like words from inside the computer. He just knew everything. His BASIC became a strange mixture of ultra-long basic lines, where a new line-number was only inserted, if you need a GOTO to that line. The programs where full of calls right into the „BETRIEBSSYSTEM“. I bought my own Betriebsystem-listing right after that. He, of course, seemed not to need it since he had all in his head. He had a few tapes full of every program that had ever been made for the KC87 and the tape-covers where written with pencil in a small and neat writing. I can remember that he had a „TONKOPFDREHER“ attached to his shoulder bag with a fishing line. This was a small, self-made skewdriver you needed to adjust the tape tracking of the recorders. We didn't even know, that this was possible and Mr. Freudenberg was always a bit angry about it. I still played a lot but at the same time I started to programme. I took a course in assembler-programming with Mr. Berg. The course was held at Z1013 computers – a construction set with a similar asm-instruction set as KC87. I didn't like this computer, maybe because it looked clumsy and self-made, but in fact it was pretty good. Now we wrote a lot of programs for the KC87. Not the slow and stupid BASIC-programs but Paint-programs and games. Sven brought a debugger called „deb“ which could be loaded to different addresses in memory. You easily could write assembler (or machine-code since there where no labels or names but straight addresses) with it, and I started to write a version of „sokoban“ which I had seen on a PC1715 with Jochen. Jochen's father was some kind of engineer and he always had the newest stuff at home. Sokoban worked and I loved to see others playing with it. It has a secret code to jump to the last level after that you saw a picture of ALF which I painted in the KC87 cursor-graphic with Andreas' PaintBox program. In sokoban there was a mistake in the keyboard - function of which some friends still make jokes about.
… Dann trafen wir Sven Simon Huth. Dieser Typ war ein Zauberer! Auf seltsame, schüchterne Weise saß er irgendwo in der Ecke des Raumes an einem Computer und „machte einfach seine Sachen“. Zuerst haben wir festgestellt, dass die Programme auf seinen Bändern mit „Turbo“ -Geschwindigkeit gespeichert wurden. Er zeigte uns ein cooles Kopierprogramm - „TURBO“ - das solche Dinge tun konnte. Wir konnten uns nicht einmal vorstellen, wie das möglich war! Er erzählte uns, dass es in Assembler geschrieben wurde und dass dieses Wort eine Art Magie enthielt… Wir haben Turbo eifrig kopiert und es sofort geliebt. Bald stellte sich heraus, dass ER den Turbo geschrieben hatte… Ich kann unseren Respekt für ihn nicht beschreiben. Wenn er etwas sagte, und dies war nicht sehr oft und mit schüchterner, leiser Stimme, war es wie mit Worten aus dem Computer. Er wusste einfach alles. Sein BASIC wurde zu einer seltsamen Mischung aus ultralangen Grundzeilen, in die nur dann eine neue Zeilennummer eingefügt wurde, wenn ein GOTO für diese Zeile benötigt wurde. Die Programme waren voll von Aufrufen direkt in das „BETRIEBSSYSTEM“. Ich habe gleich danach meine eigene Betriebsystem-Auflistung gekauft. Er schien es natürlich nicht zu brauchen, da er alles im Kopf hatte. Er hatte ein paar Bänder voll von jedem Programm, das jemals für den KC87 gemacht worden war, und die Tape-Cover wurden mit Bleistift in einer kleinen und ordentlichen Schrift geschrieben. Ich kann mich erinnern, dass er einen „TONKOPFDREHER“ mit einer Angelschnur an seiner Umhängetasche befestigt hatte. Dies war ein kleiner, selbst hergestellter Schraubendreher, den man zum Anpassen des Bandlaufs der Rekorder benötigt. Wir wussten nicht einmal, dass dies möglich war und Herr Freudenberg war immer ein bisschen wütend darüber. Ich habe immer noch viel gespielt, aber gleichzeitig habe ich angefangen zu programmieren. Ich habe bei Herrn Berg einen Kurs in Assembler-Programmierung belegt. Der Kurs wurde an Z1013-Computern abgehalten - einem Konstruktionssatz mit einem ähnlichen ASM-Befehlssatz wie KC87. Ich mochte diesen Computer nicht, vielleicht weil er ungeschickt und selbstgemacht aussah, aber tatsächlich war er ziemlich gut. Jetzt haben wir viele Programme für den KC87 geschrieben. Nicht die langsamen und dummen BASIC-Programme, sondern Paint-Programme und Spiele. Sven brachte einen Debugger namens „deb“ mit, der an verschiedene Adressen im Speicher geladen werden konnte. Man konnte leicht Assembler (oder Maschinencode schreiben, da es dort keine Bezeichnungen oder Namen, sondern gerade Adressen gab), und ich fing an, eine Version von „sokoban“ zu schreiben, die ich auf einem PC1715 mit Jochen gesehen hatte. Jochens Vater war eine Art Ingenieur und hatte immer die neuesten Sachen zu Hause. Sokoban funktionierte und ich liebte es, andere damit spielen zu sehen. Es hat einen Geheimcode, um zum letzten Level zu springen, nachdem Sie ein Bild von ALF gesehen haben, das ich in der KC87-Cursorgrafik mit Andreas' PaintBox-Programm gemalt habe. In Sokoban gab es einen Fehler in der Tastatur - Funktion, über die einige Freunde immer noch Witze machen.
kommerziell ??
in der mp 9/1989, S. 283 (Börse) gab es ein Nachnutzungsangebot:
Turbolader für KC 87
Für die KC 87-Reihe wurde ein Turbolader entwickelt, mit dem alle Basic- und Maschinenprogramme (auch mehrteilig) normal oder beschleunigt kopiert werden können. Einstellbare Parameter sind: – Aufzeichnungsgeschwindigkeit (bis 5fach) – blockweises oder blockfreies (spektrumähnliches) Kopieren jeweils mit einstellbarer Geschwindigkeit – Vortonpause zwischen den Blöcken – Autostart von Basic-Programmen – Programmschutz. Turbokopierte Programme werden im OS-Modus wie normale Programme geladen, denn sie besitzen am Anfang eine spezielle Laderoutine von 3 Blöcken. Beim weiteren Kopieren von Turbo-Programmen bleiben die Parameter erhalten. Für die Nachnutzung ist eine ausführliche Dokumentation erhältlich.
Computerklub der SPS „Heinrich Hertz“, Frankfurter Allee 14a, Berlin, 1035
Lüdtke
So ganz freiwillig schein das nicht gewesen zu sein, im Programm LKCCDEMO kann man lesen „wir haben uns das ziel gesetzt,das kostenlose softwareangebot des kc87 zu erweitern (turbo hat ja der infoleherer von queen verkauft)“
queen = sven huth