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z9001:software:os:geraetetreiber [2015/04/27 13:29] – angelegt volkerpz9001:software:os:geraetetreiber [2015/04/28 12:54] – [ASGN-Kommando] volkerp
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 ====== Gerätetreiber ====== ====== Gerätetreiber ======
  
-[[z9001:literatur:treiber]]+FIXME
  
-==== Einbinden von Gerätetreibern in das Betriebssystem (OSdes KC 85/1 ====+Das OS des KC85/1 unterstützt leistungsfähig das Einbinden neuer Gerätetreiberroutinen für die sog. zeichenorientierten logischen Ein- /Ausgabekanäle. Vorbild für das im folgenden erläuterte Konzept ist das Betriebssystem CP/M. 
  
-Das OS des KC85/1 unterstützt leistungsfähig das Einbinden neuer Gerätetreiberroutinen für die sog. zeichenorientierten logischen Ein- /Ausgabekanäle. Vorbild für das im folgenden kurz erläuterte Konzept ist das Betriebssystem CP/M.+Literatur:
  
-:!sollen Gerätetreiber auch für OS 1.1 nutzbar seinmuss man auf einen Bug des Systems Rücksicht nehmen!+  * [[z9001:literatur:treiber]] 
 +  * "Betriebssystem Z9001" Beschreibung + Quelltext des OS 
 +  * und weitere Quellen 
 + 
 +===== logische und physische Geräte ===== 
 + 
 +Das OS verwaltet logische und physische Geräte. Logische Geräte sind z.B. die Zeichenausgabe auf Drucker (LIST:).  
 +Welcher Drucker angeschlossen ist, spielt auf Anwenderprogrammebene keine Rolle, die zu druckenden Zeichen werden immer an "LIST:" ausgegeben.  
 + 
 +Das OS kann bis zu 4 physische Druckertreiber verwalten, von denen genau einer aktiv ist. Welcher Drucker bzw. physischer Treiber das ist, wird mit dem Kommando ASGN festgelegt (s.u.). 
 + 
 +Analog zum logischen Gerät "Drucker" gibt es 3 weitere logische Geräte: die Konsole (CON, Tastatur + Bildschirm, d.h. Zeichenein- und -ausgabe)), Punch (nur Zeichenausgabe, ursprünglich auf Lochband), Reader (nur Zeicheneingabe, ursprünglich von Lochband).  
 + 
 +Zur Kommunikation mit diesen Geräten gibt es Systemfunktionen über CALL 5: 
 + 
 +CALL 5, C = Rufnmmer 
 + 
 +^Rufnr. ^ Name ^ Funktion ^ 
 +| 01 | CONSI      | Eingabe eines Zeichens von CONST              | 
 +| 02 | CONSO      | Ausgabe eines Zeichens zu CONST               | 
 +| 03 | READI      | Eingabe eines Zeichens von READ               | 
 +| 04 | PUNO       | Ausgabe eines Zeichens zu PUNCH               | 
 +| 05 | LISTO      | Ausgabe eines Zeichens zu LIST                | 
 +| 09 | PRNST      | Ausgabe einer Zeichenkette zu CONST           | 
 +| 10 | RCONB      | Eingabe einer Zeichenkette von CONST          | 
 +| 11 | CSTS       | Abfrage Status CONST                          | 
 + 
 +In BASIC können diese Geräte über Kanäle #1..#4 angesprochen werden (allg. geht das nur mit verändertem Lutz-Elßner-Basic)! 
 + 
 +===== Das I/O-Byte ===== 
 + 
 +Das I/O-Byte dient zur Verbindung von logischen und physischen Geräten. Für 
 +jedes der 4 logischen Geräte sind 4 physische Geräte wählbar. Die Zuschaltung 
 +eines dieser Geräte erfolgt über Änderung des I/O-Bytes. Zuvor müssen alle zu 
 +verwendenden Treiber zugewiesen und initialisiert werden. Das I/O-Byte ist in 4 
 +Bereiche zu je 2 Bits unterteilt. Jeder Bereich, der einem logischen Gerät 
 +zugeordnet ist, kann einen Wert von 0 bis 3 beinhalten und damit logisches und 
 +physisches Gerät verbinden. 
 + 
 + 
 + 
 +Aufbau des I/O-Bytes (HS-Adr. 0004, im CP/M üblicherweise Adr. 0003): 
 + Bit         7 6  5 4    3 2   
 + Log. Gerät LIST PUNCH READER CONST 
 + 
 +Das OS selbst beinhaltet zwei residente Treiberroutinen:  
 + 
 +  * CRT Consoltreiber  
 +  * BAT Batch-Treiber  
 + 
 +CRT ist der Treiber für die Standard-Consoled. h. für das Fernsehgerät als Sichtgerät und die eingebaute Tastatur.  
 + 
 +BAT ist ein Treiber, der das log. Gerät Console (CONST:auf die Kanäle READER: (Eingabe) und LIST: (Ausgabe) aufteilt, also nur verwendbar ist, falls auch für READER: und LIST: entsprechende Treiber eingebunden wurden.  
 + 
 +Alle anderen Plätze der Tabelle sind nach einem Kaltstart des OS (RESET oder POWER ON) mit dem Wert 0FFFFH belegt und zeigen dem OS damit einen nicht existenten Treiber an. Sollen eigene Treiberroutinen eingebracht werden, so kann das durch direktes Eintragen der Treiberadresse in den entsprechenden Tabellenplatz und zugehöriges Stellen des I/O-Bytes erfolgen.  
 + 
 +Vom Monitor werden folgende physische Geräte realisiert: 
 + 
 +<code> 
 +  log. Gerät    phys. Treiber 
 +  CONST: 1 - CRT, 2 - BAT 
 +  LIST: 1 - CRT 
 +</code> 
 + 
 +<code> 
 +System-Treiber, * ist aktiv, fehlende Treiber sind mit RET kurzgeschlosssen 
 +; physische Gerätenummer  
 +; log. Gerät 0 1 2 3 
 +; -------------------------------------------- 
 +; CONST:  (0) CRT* BAT 
 +; READER: (2) * 
 +; PUNCH:  (4) * 
 +; LIST:   (6) * CRT 
 +</code> 
 + 
 +nach Reset ist IOByte = 01h, d.h. 
  
 +<code>
 +CONST: = CRT
 +READER: = 
 +PUNCH: = 
 +LIST: =
 +</code>
  
-==== I/O-Byte-Konzept ====+Es sind jetzt folgende Zuweisungen möglich:
  
-Das OS-KC85/1 verwaltet eine Tabelle mit 4 mal 4 Plätzen für Adressen von Gerätetreiberroutinen (Tafel 5). Jeweils eine Zeile dieser Tabelle wird dabei einem der 4 logischen E/A-Kanäle+LIST: = CRT Druckausgaben erfolgen auf den Bildschirm parallel zur normalen Ausgabe
  
-CONST(Console) \\   +Wenn Treiber für Reader und Punch installiert sind, ist noch erlaubt:
-READER: (zusätzlicher Eingabekanal) \\   +
-PUNCH: (zusätzlicher Ausgabekanal) \\   +
-List: (log. Kanal für Drucker)+
  
-zugeordnet, d. h. für jeden log. E/A-Kanal können 4 Treiberroutinen gleichzeitig resident sein. Welche dabei im gegebenen Moment ausgewählt wirdbestimmt die Belegung des I/O-Bytes (HS-Adr. 0004, im CP/M üblicherweise Adr. 0003).+CONST: = BAT Consoleneingabe vom Reader-GeratKonsolenausgabe erfolgt auf das Punch-Gerät
  
-Das OS selbst beinhaltet zwei residente Treiberroutinen: 
  
-CRT Consoltreiber \\   +Die Treiberadressen der jeweiligen physischen Geräte liegen auf den Adressen 
-BAT Batch-Treiber+EFC9H bis EFE8H. s.u. Adreßtabelle der Gerätetreiber.
  
-CRT ist der Treiber für die Standard-Console, d. h. für das Fernsehgerät als Sichtgerät und die eingebaute Tastatur. 
  
-BAT ist ein Treiber, der das log. Gerät Console (CONST:) auf die Kanäle READER: (Eingabe) und LIST: (Ausgabeaufteilt, also nur verwendbar ist, falls auch für READERund LIST: entsprechende Treiber eingebunden wurden.+Hinweis: Es gibt symbolische Namen für die physischen Gerätediese spielen i.allg. keine Rolle, 
 +werden aber in der Literatur (und im Zusatzmonitor ZMgenutzt:
  
-Alle anderen Plätze der Tabelle sind nach einem Kaltstart des OS (RESET oder POWER ON) mit dem Wert 0FFFFH belegt und zeigen dem OS damit einen nicht existenten Treiber anSollen eigene Treiberroutinen - wie z. B. die in Tafel bis 4 eingebracht werden, so kann das durch direktes Eintragen der Treiberadresse in den entsprechenden Tabellenplatz und zugehöriges Stellen des I/O-Bytes erfolgen. Aber auch hierfür bietet das OS ein leistungsfähiges Hilfsmittel das ASGN (Assign)-Kommando an. Diese Form des Einbindens von E/A-Treibern sollte i. a. bevorzugt werden, da die konkreten Anordnungen von Zuordnungstabelle (Tafel 5und I/O-Byte im Speicher damit für den Nutzer transparent bleiben (d. h., evtl. Veränderungen wirken sich nicht auf das Anwenderprogramm aus).+<code> 
 +; physische Gerätenummer  
 +; logGerät 0 1 2 3 
 +-------------------------------------------- 
 +; CONST:  (0) TTY[C] CRT[C] BAT[C] AUC 
 +; READER: (2 TTY[R] RDR UR1 UR2 
 +; PUNCH:  (4) TTY[P] PUN UP1 UP2 
 +; LIST:   (6) TTY[L] CRT[L] LST UL 
 +</code>
  
  
-==== ASGN-Kommando ====+===== ASGN-Kommando =====
  
 **ASGN** ist ein residentes Kommando des OS (von insgesamt 3). Die Aufrufform ist **ASGN** ist ein residentes Kommando des OS (von insgesamt 3). Die Aufrufform ist
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 Wird eine solche Anweisung gegeben, so vollzieht sich im OS ein umfangreicher Mechanismus: Wird eine solche Anweisung gegeben, so vollzieht sich im OS ein umfangreicher Mechanismus:
  
-Zuerst wird eine Treiberroutine namens "LX86" im Speicher (von oben nach unten) entsprechend den Aufrufregeln für transiente Kommandos gesucht: +Zuerst wird eine Treiberroutine namens "LX86" im Speicher (von oben nach unten) entsprechend den  Aufrufregeln für transiente Kommandos gesucht: 
- +     
-Suche auf allen Adressen mit Low-Byte = 0 nach einer Bytefolge der Form: C3 ll hh (= JP hhllH) - Die folgenden 8 Bytes werden mit der angegebenen Zeichenkette (hier "LX86") verglichen.+Suche auf allen Adressen mit Low-Byte = 0 nach einer Bytefolge der Form: C3 ll hh (= JP hhllH) - Die folgenden 8 Bytes werden mit der angegebenen Zeichenkette (hier "LX86") verglichen.
  
 Diese Tabelle wird mit einem Nullbyte abgeschlossen und kann mit weiteren Strukturen dieser Form fortgesetzt werden. Zwei aufeinander folgende Nullbytes beenden diese Sprungtabelle (vgl. Beispiel Tafel 6). Diese Tabelle wird mit einem Nullbyte abgeschlossen und kann mit weiteren Strukturen dieser Form fortgesetzt werden. Zwei aufeinander folgende Nullbytes beenden diese Sprungtabelle (vgl. Beispiel Tafel 6).
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 Ist die Suche erfolgreich, so wird die Steuerung zur Adresse hhllH übergeben (Initialisierungsroutine des Treibers), andernfalls wird angenommen, daß eine Treiberroutine vom Band nachgeladen werden soll, und es erfolgt die Ausschrift Ist die Suche erfolgreich, so wird die Steuerung zur Adresse hhllH übergeben (Initialisierungsroutine des Treibers), andernfalls wird angenommen, daß eine Treiberroutine vom Band nachgeladen werden soll, und es erfolgt die Ausschrift
  
-start tape.+  start tape.
  
 Nach dem Einlesen wird die Routine an der im FCB (1. Block) spezifizierten Startadresse gestartet. Im allgemeinen sollte die Treiberroutine an das aktuelle Speicherende (RAM) plaziert werden (über Zelle 36H zu ermitteln). Dem OS müssen nun noch einige Informationen übermittelt werden: Nach dem Einlesen wird die Routine an der im FCB (1. Block) spezifizierten Startadresse gestartet. Im allgemeinen sollte die Treiberroutine an das aktuelle Speicherende (RAM) plaziert werden (über Zelle 36H zu ermitteln). Dem OS müssen nun noch einige Informationen übermittelt werden:
  
-Welchem log. Gerät darf die Treiberroutine zugeordnet werden? \\ +  * Welchem log. Gerät darf die Treiberroutine zugeordnet werden?  
-Die Startadresse des Treiberteils \\ +  Die Startadresse des Treiberteils  
-Auf welchem Platz der Zuordnungstabelle (Tafel 5) soll der Eintrag erfolgen (physisches Gerät 0...3)? \\ +  Auf welchem Platz der Zuordnungstabelle (Tafel 5) soll der Eintrag erfolgen (physisches Gerät 0...3)?  
-Die Adresse des symbolischen Gerätenamens (8-Byte-String).+  Die Adresse des symbolischen Gerätenamens (8-Byte-String).
  
-Zu beachten ist, daß physische Geräte mit der Nr. 0 jedem log. E/A-Kanal zugeordnet werden können (also auch der Console) und entsprechend aufgebaut sein müssen.+Zu beachten ist, dass physische Geräte mit der Nr. 0 jedem log. E/A-Kanal zugeordnet werden können (also auch der Console) und entsprechend aufgebaut sein müssen.
  
 Ein physisches Gerät mit der Nr. 1 kann auch immer dem LIST-Kanal zugeordnet werden (Beispiel: residenter CRT-Treiber). Ein physisches Gerät mit der Nr. 1 kann auch immer dem LIST-Kanal zugeordnet werden (Beispiel: residenter CRT-Treiber).
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 DE: Adresse der Zeichenkette (symbolischer Gerätename) DE: Adresse der Zeichenkette (symbolischer Gerätename)
  
-Tafel 6 gibt ein Beispiel an, wie die Treiberroutine nach Tafel 4 (V24/DTR) als Druckertreiber mit der Bezeichnung "LX86" in das OS eingebunden werden kann. Mit der Anweisung+Beispielsweise wird ein Druckertreiber mit der Bezeichnung "LX86" wie folgt in das OS eingebundenMit der Anweisung
  
   ASGN LIST:=LX86   ASGN LIST:=LX86
  
-wird die Routine V24 (Tafel 4eingebunden und das I/O-Byte entsprechend gestellt. Es erfolgt die Ausschrift+wird die Treiber-Routine eingebunden (ggf. von Kassette geladen) und das I/O-Byte entsprechend gestellt. Es erfolgt die Ausschrift
  
   CONST:=CRT    CONST:=CRT 
Zeile 93: Zeile 178:
  
 Der Drucker kann jetzt mit CTRL/P zum Bildschirm parallel geschaltet werden (auch im BASIC) oder über den LIST-Kanal (Ruf-Nr. 5) direkt angesprochen werden. Der Drucker kann jetzt mit CTRL/P zum Bildschirm parallel geschaltet werden (auch im BASIC) oder über den LIST-Kanal (Ruf-Nr. 5) direkt angesprochen werden.
- 
  
 ===== Druckertreiber ===== ===== Druckertreiber =====
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 +====== OS ======
 +
 +<code>
 +;der folgende Speicherbereich ist durch den Nutzer für eigene Treiber verwendbar
 +0280 RTTYC BER 4 ;RAM TTY-Treiber für CONST
 +0284 RCRTC: BER 4 ;RAM CRT-Treiber für CONST
 +0288 RBATC: BER 4 ;RAM BAT-Treiber für CONST
 +028C RUC: BER 4 ;RAM UC-Treiber für CONST
 +0290 PTTYR: BER 4 ;RAM TTY-Treiber für READER
 +0294 RRDR: BER 4 ;RAM RDR-Treiber für READER
 +0298 RUR1: BER 4 ;RAM UR1-Treiber für READER
 +029C RUR2: BER 4 ;RAM UR2-Treiber für READER
 +02A0 RTTYP: BER 4 ;RAM TTY-Treiber für PUNCH
 +02A4 RPUN: BER 4 ;RAM PUN-Treiber für PUNCH
 +02A8 RUP1: BER 4 ;RAM UP1-Treiber für PUNCH
 +02AC RUP2: BER 4 ;RAM UP2-Treiber für PUNCH
 +02B0 RTTYL: BER 4 ;RAM TTY-Treiber für LIST
 +02B4 RCRTL: BER 4 ;RAM CRT-Treiber für LIST
 +02B8 RLST: BER 4 ;RAM LST-Treiber für LIST
 +02BC RUL: BER 4 ;RAM UL-Treiber für LIST
 +02C0 SYSR: BER 40H ;reserviert für Systemerweiterung
 +
 +;Adreßtabelle der Gerätetreiber
 +EFC9 ATTYC: DA -1 ;Adresse TTY-Treiber für CONST
 +EFCB ACRTC: DA CRT ;Adresse CRT-Treiber für CONST
 +EFCD ABATC: DA BAT ;Adresse BAT-Treiber für CONST
 +EFCF AUC: DA -1 ;Adresse UC-Treiber für CONST
 +EFD1 ATTYR: DA -1 ;Adresse TTY-Treiber für READER
 +EFD3 ARDR: DA -1 ;Adresse RDR-Treiber für READER
 +EFD5 AUR1: DA -1 ;Adresse UR1-Treiber für READER
 +EFD7 AUR2: DA -1 ;Adresse UR2-Treiber für READER
 +EFD9 ATTYP: DA -1 ;Adresse TTY-Treiber für PUNCH
 +EFDB APUN: DA -1 ;Adresse PUN-Treiber für PUNCH
 +EFDD AUP1: DA -1 ;Adresse UP1-Treiber für PUNCH
 +EFDF AUP2: DA -1 ;Adresse UP2-Treiber für PUNCH
 +EFE1 ATTYL: DA -1 ;Adresse TTY-Treiber für LIST
 +EFE3 ACRTL: DA CRT ;Adresse CRT-Treiber für LIST
 +EFE5 ALST: DA -1 ;Adresse LST-Treiber für LIST
 +EFE7 AUL: DA -1 ;Adresse UL-Treiber für LIST
 +;Zeichenkettenadreßtabelle
 +EFE9 TXCON: DA PHYDV+2 ;Adresse einer Zeichenkette des aktuellen CONST-Gerätes,
 + ;Zeichenkette wird im ASGN-Kommando ausgegeben
 +EFEB TXRDR: DA PHYDV ;
 +EFED TXPUN: DA PHYDV ;entsprechend TXCON
 +EFEF TXLST: DA PHYDV ;
 +</code>
 +
 +
 +
 +3. Zusätzliche Treiber
 +
 +Der Monitor des Z 9001 bietet dem Anwender über das ASGN-Kommando die
 +Möglichkeit, den logischen Geräten jeweils 4 physische Geräte mit beliebigen
 +Treiberroutinen zuzuweisen. Um die Zusammenarbeit mit allen anderen
 +Systemkomponenten zu gewährleisten, sind dabei besondere Randbedingungen zu
 +beachten.
 +
 +Treibereingangsparameter:
 + * A Kommando (siehe 3.2.) (für CONST, READER, LIST)
 + * C Zeichen (bei Kommando AUSGABE)
 + * DE Adresse bei Cursorkommandos
 +Treiberausgangsparameter:
 + * A Zeichen (bei Kommando EINGABE)
 + * CY Fehlerstatus
 + * HL,DE Adresse bei Cursorkommandos
 +
 +Hinweis: Vordergrundregister müssen bei Eintritt in das Treiberprogramm nicht gerettet werden (erfolgt bereits im BOS)
 +
 +
 +3.1. Treiberinitialisierung
 +
 +Die Initialisierung sollte grundsätzlich über das ASGN-Kommando erfolgen. Eine
 +automatische Initialisierung über die Nutzung des Kommandos (siehe 2.1.2.) und
 +Direktzugriff auf entsprechende Systemzellen ist zu vermeiden.
 +
 +Der Aufruf der Initialisierung im ASGN-Kommando erfolgt in der gleichen Weise
 +wie der Start eines Anwenderprogrammes. Dabei kann es sich sowohl um ein
 +transientes Kommando, als auch um ein Programm auf Kassette handeln. Ladbare
 +Treiberprogramme auf Kassette werden durch das ASGNKommando selbständig
 +eingelesen und zur Initialisierung gestartet. Derartige Programme sind in der
 +Initialisierung mittels geeigneter RELOCATING-Routinen an das Ende des logischen
 +RAM-Bereiches zu verschieben. Notwendiger Arbeitsspeicher ist gleichfalls dort
 +einzurichten. Nach dem Verschieben ist der Zeiger des logischen RAM-Endes EOR
 +(36H) auf eine Adresse vor dem Treiberprogramm zu stellen. Für jede
 +Treiberroutine eines physischen Gerätes stehen im System-RAM (ab 280H) 4 Bytes
 +Speicher zur Verfügung.
 +
 +Die Treiberinitialisierung muß der ASGN-Routine folgende Parameter übergeben:
 +<code>
 + - CY Fehlerstatus nach Initialisierung
 + - H logische Gerätenummer
 + 0 CONST
 + 2 READER
 + 4 PUNCH
 + 6 LIST
 + - L physische Gerätenummer (0, 1 .... 3)
 + - BC Adresse der E/A-Routine
 + - DE Adresse einer Zeichenkette (wird nach der Zuweisung durch ASGN angezeigt)
 +</code>
 +Beispiel:
 +<code>
 + ;PROM-Transientkommandoprogramm zur Initialisierung eines Druckers als TTY-Gerät
 + JMP INIT
 + DB "DRUCKER "
 + DA 0
 + INIT: LD HL,(EOR) ;Adresse end of RAM (36H)
 + LD DE,RAME-RAMA ;benötigter Arbeitsspeicher
 + SBC HL,DE
 + LD (EOR),HL ;neue log. RAM-Ende
 + INC HL
 + LD (RTTYL),HL ;Zeiger auf Arbeitsspeicher (2B0H)
 + ;Hardwareinitialisierung
 + ....
 + LD H,6 ;log. Gerätenummer (LIST)
 + LD L,0 ;phy. Gerätenummer (TTY)
 + LD BC,OUTZ ;Adresse der Zeichenausgabe
 + LD DE,TEXT
 + OR A ;kein Fehler
 + RET
 + ;
 + FEHL: SCF ;Fehler
 + RET
 + ;
 + ;Zeichenausgabe
 + OUTZ: ....
 + ;
 + ;RAM-Definitionen
 + RAMA: ....
 + ....
 + RAME: EQU #
 +</code>
 +
 +Hinweis:
 + * TTY-Treiber (L=0) können beliebigen logischen Geräten zugewiesen werden
 + * CRT-Treiber (L=1) können CONST und LIST zugewiesen werden
 + * alle anderen nur dem im H-Register angegebenen logischen Gerät (sonst Fehlermeldung im ASGN-Kommando)
 +
 +
 +3.2. Besonderheiten der Treiber für CONST
 +
 +An die Treiber der für CONST möglichen Geräte (TTY, CRT, BAT, UC) werden
 +besondere Anforderungen gestellt, da sie Routinen zur Eingabe, Ausgabe,
 +Statusabfrage und Cursorsteuerung beinhalten müssen. Dem Treiber wird die zu
 +erfüllende Aufgabe durch spezielle Kommandocodes im A - Register übergeben.
 +
 +Kommandocodetabelle:
 +
 +^ Code ^ Funktion ^ Eingang ^ Return ^
 +| 00 | Abfrage Status | | A Status\\ 0 kein Zeichen bei Eingabegerät,\\ nicht bereit bei Ausgabegerät\\ sonst Zeichen liegt an bei Eingabegerät,\\ (im installierten CRT-Treiber wird der Zeichencode übergeben) |
 +| 01 | Eingabe Zeichen | | A Zeichen |
 +| 02 | Ausgabe Zeichen | C Zeichen | |
 +| 03 | Cursor löschen | | |
 +| 04 | Cursor anzeigen | | HL physische Cursoradresse |
 +| 05 | Abfrage logische und physische Cursoradresse | | HL physische Cursoradresse\\ DE logische Cursoradresse |
 +| 06 | Setzen Cursor auf logische Adresse | DE logische Cursoradresse | |
 +| 07 | Abfrage physische Cursoradresse | | HL physische Cursoradresse |
 +| 08 | Setzen Cursor auf physische Adresse | DE physische Cursoradresse | |
 +| FF | Initialisieren/Rücksetzen des Gerätes | | |
 +
 +Hinweis:
 + * werden verschiedene Kommandos durch den Anwender nicht benötigt, kann dafür ein Sprung zum Fehlerausgang des Treibers programmiert werden
 + * korrespondierende System- und Direktrufe sind dann nicht mehr verwendbar
 +
 +Beispiel:
 +<code>
 + ;Eingangsverteiler für CRT-Treiber mit allen Funktionen
 + INC A
 + JPZ RESET ;lnitialisieren/Rücksetzen Gerät
 + DEC A
 + JPZ STAT ;Status
 + DEC A
 + JPZ EING ;Eingabe
 + DEC A
 + JPZ AUSG ;Ausgabe
 + DEC A
 + JPZ LCUR ;Löschen Cursor
 + DEC A
 + JPZ ACUR ;Anzeige Cursor
 + DEC A
 + JPZ ADRLC ;Abfrage log. und phy. Cursoradresse
 + DEC A
 + JPZ SLOGC ;Setzen Cursor auf log. Adresse
 + DEC A
 + JPZ ADRPC ;Abfrage phy. Cursoradresse
 + DEC A
 + JPZ SPHYC ;Setzen Cursor auf phy. Adresse
 + FEHL: SCF ;unzulässiges Kommando
 + RET ;Fehlerausgang
 +</code>
 +
 +3.3. Besonderheiten der Treiber für READER und LIST
 +
 +Soll ein READER-Gerät Im Zusammenhang mit dem BATCH-Mode von CONST betrieben
 +werden, so müssen im Treiber für das READER-Gerät (RDR, UR1, UR2) die Kommandos
 +Eingabe, Statusabfrage und Initialisierung programmiert sein. Bei Treibern für
 +das LIST-Gerät müssen die Kommandos Ausgabe, Statusabfrage und Initialisierung
 +in jedem Falle programmiert werden.
 +
 +
 +====== Hinweise ======
 +
 +
 +:!: sollen Gerätetreiber auch für OS 1.1 nutzbar sein, muss man auf einen Bug des Systems Rücksicht nehmen!
 +
 +<code>
 +;Ende der Initialisierung. Bei OS 1.1. muss eine Return-Adresskorrektur erfolgen!
 +;Übergabe an ASGN:
 +;H = logische Gerätenummer
 +;L = physische Gerätenummer
 +;BC = Treiberadresse
 +;DE = Adr. des symb. Namens
 +
 + or a ; CY=0, kein Fehler
 + ex (sp), hl ; dieser Teil
 + inc hl ; ist nur bei OS Version 1.1
 + inc hl ; noetig (wegen eines Fehlers
 + ex (sp), hl ; in der ASGN-Routine)
 + ret
 +</code>
  
  
  • z9001/software/os/geraetetreiber.txt
  • Zuletzt geändert: 2023/06/13 14:47
  • von volkerp