Um CP/M auf dem AC1 nutzen zu können, muss der AC1 die Möglichkeit haben, den Monitor-Bereich und den Bildwiederholspeicher auszublenden und stattdessen durchgehend RAM ab Adresse 0 bereitzustellen. Zur Ausgabe auf Bildschirm muss dann softwaremäßig der Bildwiederholspeicher ein- und ausgeblendet werden.
Im Funkamateur 04/1989 wurde erstmalig ein kleines CP/M vorgestellt, dass mit Kassette und 64K RAM arbeitet: CP/M fuer AC-1 (RAM-Disk-Version)
Mit der auf der Muster-Kassette enthaltenen Software (Betriebssystem CP/M und einigen Programmen) und den auf der Juli- bzw. Septemberveranstaltungen des ACC-Berlin gezeigten minimalen Hardwareaenderung am 64k-AC-1 (zusaetzlich 4 Dioden und ein halber DL Ø74) ist ein erstes Kennenlernen und Nutzen des Betriebssystems CP/M auf dem AC-1 moeglich.
Speicheraufteilung des AC-1 mit Umschaltung auf CP/M:
Was geht damit nun schon ?
Alles was mit grossen Dateien und vielen Overlays arbeitet natuerlich nicht, leider auch nicht 'Wordstar'. Aber dieses Textprogramm hat einen kleinen Bruder 'Wordmaster', der ca. 12k lang ist, nur ein Helpmenue hat und trotzdem schon eine Menge kann. Ausprobiert wurden schon Turbo-Pascal, MBasic, POWER, NSWEEP, WORDMASTER und einige Spiele. So bietet Turbo- Pascal bei 16k RAM-Disk immernoch 488Ø freie Bytes an. Zum Lernen reicht das vorerst aus. Bei MBasic sind es mehr als das Doppelte an frei verfuegbarem Speicher. Die Spiele brauchen fast alle 8Ø Zeichen pro Zeile, aber sie lohnen meist nicht der Muehe sie anzupassen.
Alle bisher probierten Programme liefen ohne jede Aenderung ! Weitergehende Informationen sind vorerst den Vortraegen beim ACC bzw. der Literatur zu entnehmen.
Die Musterkassette enthaelt folgende Programme:
Vorwort - Nutzungshinweise CLIST'^'@' - Kassetten - Listprogramm CP/M AC-1 - CCP/BDOS/BIOS fuer AC-1 POWER.COM - Dienstprogramm TURBO.MSG TURBO.COM - Turbo-Pascal TURBO.OVR WM.HLP WM.COM - Textverarbeitung MBASIC.COM - Basic-Interpreter BRUN.COM - Laufzeitmodul fuer kompilierte Basic-Programme PIP.COM - Dienstprogramm ED.COM - Zeileneditor IRR.COM - 3D-Labyrint (Spiel)
Meine analyse und Reassemblierung hat folgendes ergeben:
Das CP/M V1.5 besteht aus 3 Teilen
# c E000 FCBF CRC (SDLC) = 2D03
Vor dem CCP liegt die RAM-Floppy nach Kramer, davor eine Kopie des BIOS-Sprungverteilers und davor noch ein BDOS-Einsprung. Der effektiv nutzbare TPA-Speicher unter CP/M wird dadurch eingeschränkt.
BDOS unverändert
Das CCP ist ein frühes CP/A-CCP und im Prinzip ein originales DR-CCP, was reassembliert und um 3 Zusatzbefehle (GO, LOAD, EXIT) erweitert wurde. Außerdem wurden an einigen Stellen absolute Sprünge durch relative ersetzt (JP → JR). Die beiden Zusatzbefehle LOAD und EXIT springen ins BIOS an Adressen hinter dem Sprungverteiler (s. Listings).
LOAD: Einlesen eines Files von Kassette ab Adresse 100H GO: Start ab Adresse 100H (TPA-Anfang) EXIT: Rücksprung zum "AC1"-Monitor
Das BDOS ist vom CP/A und ist ein BDOS mit Datum 24.08.86, also eine frühere Version.
Das BIOS wurde nach Manfred Kramer: „Praktische Mikrocomputertechnik“, Militärverlag der DDR, 1987 entwickelt Kramer-MC. Im BIOS sind ein Bildschirmtreiber mit SCP-kompatiblen Steuerzeichen enthalten, und der Code für die beiden residenten Kommandos LOAD und EXIT. Als einziges Laufwerk A: wird eine bis zu 24K große RAM-Disk nach Kramer genutzt.
RAM-Disk Speicherbereich (für S-Kommando des Monitors)
1 - 4 K S D000 DFFF F600 name 2 - 8 K S C000 DFFF F600 name 3 - 12 K S B000 DFFF F600 name 4 - 16 K S A000 DFFF F600 name 5 - 20 K S 9000 DFFF F600 name 6 - 24 K S 8000 DFFF F600 name 7 - 28 K S 7000 DFFF F600 name CR - 16 K S A000 DFFF F600 name
Die Version V1.6 ist minimal gegenüber der Funkamateurversion V1.5 modifiziert:
Die Version V2.2 ist die im Funkamateur 10/89 abgedruckte Version und hat gegenüber der Version 1.5 folgende Änderungen:
andere Namen: CP/M320K, CPM252CRC
Lit: FA 9/89 + FA 10/89, AC1 mit 320-KByte-Speicher (1 u. 2), U. ZELLNER; W.-R. JÜRGENS; F. HEYDER-Y21SO