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tiny:nachbauten [2012/04/09 08:39] – [H. Wendt] volkerptiny:nachbauten [2021/08/27 13:31] (aktuell) – Kai Kießling volkerp
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 Dies ist mein fertiger Selbstbaucomputer mit Eisenbahn-Tastatur, Microtaster-Joystick, Recorder SKR 700 als Magnetbandspeicher und Fernsehgerät "elektronika" als Monitor. Dies ist mein fertiger Selbstbaucomputer mit Eisenbahn-Tastatur, Microtaster-Joystick, Recorder SKR 700 als Magnetbandspeicher und Fernsehgerät "elektronika" als Monitor.
-Mehr Bilder gibt es unter http://mitglied.multimania.de/tilowhome/tiny/tiny2.htm.+Mehr Bilder gibt es unter jenamore.lima-city.de.
  
 ===== Nostalcomp ===== ===== Nostalcomp =====
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-{{:tiny:tiny_kott1.jpg?300|}} +{{:tiny:dsc09133.jpg?300|}} 
-{{:tiny:tiny_kott2.jpg?300|}} +{{:tiny:jute_brenner01.jpg?300|}} 
- +{{:tiny:tiny6k.jpg?300|}} 
-Wolfgangs Tinys 2k und 4k sowie ein Eprommer nach E. Müller.+{{:tiny:tiny6k_offen.jpg?300|}} 
 +{{:tiny:jute_brenner02.jpg?300|}} 
 +Wolfgangs Tinys 2k4k und 6k sowie ein Eprommer nach E. Müller.
  
 ===== M. Schulz ===== ===== M. Schulz =====
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-Außerdem hat H. Wendt einen Artikel über die Entstehungsgeschichte seines Tinys im "RETRO"-Magazin http://www.retromagazine.eu veröffentlicht:+Außerdem hat H. Wendt einen Artikel über die Entstehungsgeschichte seines Tinys im "RETRO"-Magazin #22 http://www.retromagazine.eu veröffentlicht:
  
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-//HWendt//: ... Heimcomputer wie der KC85 wurden zwar auch in der DDR hergestellt, +//Meine erste Begegnung mit einem Computer fand Mitte der 1980er Jahre im  
 +Wohnzimmer meines besten Freundes statt - und was ich dort entdecken durfte, war  
 +ein ATARI 800XLNach ein paar durchgezockten Abenden stand festSo ein Ding  
 +will ich auchLeider gab es da ein kleines Problemich wohnte in der  
 +ehemaligen DDR und eine Oma mit Westgeld auf dem Konto wie mein Kumpel hatte ich  
 +auch nicht\\ Heimcomputer wie der KC85 wurden zwar auch in der DDR hergestellt, 
 wanderten aber meist direkt in die Bestände der GST (Gesellschaft für Sport und  wanderten aber meist direkt in die Bestände der GST (Gesellschaft für Sport und 
 Technik) oder in AGs in Schulen. in die Penne meiner verträumten  Technik) oder in AGs in Schulen. in die Penne meiner verträumten 
 brandenburgischen Kleinstadt hatte sich bis dato aber noch keiner verirrt. Fand  brandenburgischen Kleinstadt hatte sich bis dato aber noch keiner verirrt. Fand 
 doch mal ein Gerät den Weg in den Handel, so wurden schnell vierstellige Beträge  doch mal ein Gerät den Weg in den Handel, so wurden schnell vierstellige Beträge 
-dafür verlangt. Zu viel für mein Sparschwein. \\ +dafür verlangt. Zu viel für mein Sparschwein. \\ Eine Lösung fand sich 1987 in einer 
-Eine Lösung fand sich 1987 in einer +
 Artikelserie der Zeitschrift 'Jugend + Technik' - samt Anleitung zum Bau eines  Artikelserie der Zeitschrift 'Jugend + Technik' - samt Anleitung zum Bau eines 
-Heirncomputers...+Heirncomputers. Da ich schon damals begeisterter Elektronikbastler war, reifte  
 +schnell der Entschluss, selbst zum Lötkolben zu greifenDe vorgestellte 'Comp JU+TE r' 
 +wurde von Professor Helmut Player entwickelt und bestand laut Magazin  
 +nur aus handelsüblichen Bauteilen made in GDRIm Gegensatz zu vielen anderen  
 +damaligen Bauanleitungen nutzte dieser Computer keine Z80 CPU, sondern einen  
 +Mikro-Controller aus DDR-Produktion, den UB8830 (Nachbau des Z8 von Zilog).  
 +Eigentlich war letzterer dafür entwickelt worden, Waschmaschinen,  
 +Kassettendecks und CNC-Maschinen aus volkseigener Produktion zu steuern. Der  
 +UB8830 kam zu diesem Zweck mit einem TINY-Basic Interpreter, der bereits im  
 +internen ROM des Controllers gespeichert war. Zuammen mit einem 2K-EPROM für  
 +das Betriebssystem, ein paar Schieberegistern für die Videoausgabe sowie einigen  
 +SRAm-Chips entstand so ein kleiner, leicht nachbaubarer Homecomputer. Die  
 +Bauteilkosten wurden übrigens mit circa 300 DOR-Mark angegeben. \\ Leider  
 +entpuppte sich die Beschaffung selbst dieser wenigen Bauteile als riesiges  
 +Problem. Der UB8830 war im freien Handel praktisch nicht zu bekommen. Genauso  
 +lief es mit dem Tastatur-IC, dem Quarz und diversen anderen Bauteilen.  
 +Glücklicherweise hatte ich zwar keine Orna im Westen, aber eine Tante, die  
 +beruflich durch den gesamten Ostblock jettete, ebenso wie einen Großonkel in  
 +Stuttgart. Dank dieser beiden unermüdlichen Helfer gelang es mir dann doch noch,  
 +innerhalb eines Jahres alle Bauteile zu bekommen. Der Tastatur-IC kam von  
 +Kollegen meiner Tante aus Tschechien - ein UB8830 aus dem Elektroniklabor des  
 +Instituts, in dem meine Tante arbeitete. Die SRAMs gab es zwar im Westen, aber  
 +sie standen auf der CoCom-Liste und durften nicht in die DDR ausgeführt werden.  
 +Was meinen Großonkel aber nicht davon abhalten konnte, dafür eine  
 +unbürokratische Lösung zu finden. Und so reisten dann, als Pralinen getarnt und  
 +mit Alufolie umwickelt, die SRAM-IC von West nach Ost. Irgendwann 1988 war es  
 +dann soweit: Die IC steckten in den Fassungen der handgezeichneten und selbst  
 +geätzten (!) Platinen. Der EPROM war nach einigen Schwierigkeiten mit dem  
 +Betriebssystem gebrannt worden. Und auf dem Bildschirm meines umgebauten S/W- 
 +Fernsehers aus russischer Produktion erschien der Schriftzug 'COMP JU+TE R',  
 +gefolgt von einer Reihe rechteckiger Grafikzeichen und einern Cursor. Wenig  
 +später war dann auch das Kassetteninterface fertiggestellt und es konnte endlich  
 +losgehen. \\ Losgehen? Womit eigentlich? Es gab natürlich keine industriell  
 +hergestellte Software für diesen Computer. Die Zeitschrift 'Jugend + Technik'  
 +veröffentlichte aber in jeder Ausgabe Programme (zum Selber-Abtippen) nebst  
 +kleinerer Hardware-Erweiterungen. Außerdem hatte sich nach kurzer Zeit bereits  
 +so etwas wie eine kleine Community gebildet. Und so dauerte es nicht lange, bis  
 +ein neues verbessertes Betriebssystem veröffentlicht wurde, das nicht nur neue  
 +Funktionen bot, sondern auch einige sehr störende Fehler wie die unkontrollierte  
 +Ausgabe von Müll in den ungenutzten Zeilen des Bildschirms löste. Auch gab es  
 +bald eine Magnetbandkassette mit diversen Programmen, die man beim Verlag  
 +bestellen konnte. Der Knuller war ein in Assembler geschriebenes "Boulderdash"  
 +mit Level-Editor.\\ Ich selbst begann diverse Hardware zu entwickeln und an den 'Tiny',  
 +wie ich meinen Computer liebevoll nannte, anzuschließen. So entstanden ein  
 +Centronics-Interface, ein AD-Wandler zur Spannungsmessung und ein Phonem- 
 +Generator zur Sprachausgabe für den 'Comp JU+TE r'. Leider sind die  
 +dazugehörigen Programme verschollen.\\ Ein großes Manko des kleinen Rechners war  
 +die sehr begrenzte Bildschirmauflösung von nur 13 mal acht Zeichen (64 x 64  
 +Pixel). So verwundert es kaum, dass intensiv nach einer Lösung gesucht wurde,  
 +die Bildschirmauflösung zu erhöhen. 1990 erschien dann das Betriebssystem  
 +'ES4.0' zusammen mit einer Erweiterung, die Farbausgabe und höhere Auflösung  
 +ermöglichte. Doch dann wurde es still um 'Tiny'. Auch bei mir zog 1991 ein  
 +nagelneuer 286er mit VGA-Karte und Soundblaster ein, der 'Comp JU+TE r' indes  
 +wanderte in einem Karton auf den Speicher. Damit ist die Geschichte aber noch  
 +nicht zu Ende erzählt: In den letzten Jahren entstanden einige Nachbauprojekte  
 +zurn 'JU+TE-Computer'. So wurden die Platinen mit modernen Layoutprogrammen  
 +nachgezeichnet, teilweise neue Software entwickelt und sogar Erweiterungen wie  
 +USB-Anschlüsse zusammengefummelt. Wer beim Lesen dieses Artikels neugierig geworden  
 +ist und das Modell in Aktion sehen will, dem sei u.a. sehr gute Java-Emulator  
 +'JTCEMU' von Jens Müller empfohlen. Dort findet man auch weitere Links zum Thema.// 
 + 
 +(mit freundlicher Genehmigung des CSW-Verlags) 
 + 
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 + 
 + 
 +===== J. Hunger =====
  
 +Jörg hat sich 2017 einen Tiny-4K ganz klassisch (aber mit PS2-Tastatur) neu aufgebaut:
  
 +{{:tiny:tiny_jhunger_1.jpg?0x300|}} {{:tiny:tiny_jhunger_2.jpg?300|}}
  
 +//die Idee, einen Tiny nach fast 30 Jahren nochmal aufzubauen, kam mir im Urlaub, zumal ich schon zu 
 +DDR-Zeiten einen in der vollen Ausbaustufe gebaut hatte, den ich dann leider abgeschossen habe und
 +danach entsorgt habe. Jetzt habe ich das robotrontechnik-Forum gefunden und sofort eine Anfrage
 +gestellt (Leiterplatte usw.) Und schon gings los. Dank an Wolfgang, der mir sehr geholfen hat,
 +und auch an Volker, der mir den entscheidenden Tipp zum Abspeichern als Tondatei gab.
 +Ich wollte unbedingt das Abspeichern als Media-Datei, da sieht man, wie der tiny lebt,
 +und jeder eingelesene Block als Blitz auf den Bildschirm erscheint.//
  
 +===== Kai Kießling ===== 
  
 +http://www.home.datacomm.ch/kieszlingdoering/jt-computer.htm
  
  • tiny/nachbauten.1333960743.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2012/04/09 08:39
  • von volkerp