Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
elektronik:u883 [2017/12/11 11:19] – [JU+TE-Hinweise] volkerpelektronik:u883 [2024/04/28 13:13] (aktuell) – [Downloads] volkerp
Zeile 1: Zeile 1:
 ====== U883 ====== ====== U883 ======
  
-FIXME +Der U883 ist ein spezieller Vertreter der [[elektronik:u881|U881]]-Familie der Einchipmikrorechner (EMR) der DDR.
- +
-Der U883 ist ein spezieller Vertreter der [[tiny:u881|U881]]-Familie der Einchipmikrorechner (EMR) der DDR.+
 Der U883 ist maskenprogammierter U881, der interne PROM enthält ein einfaches TINY-MPBASIC.  Der U883 ist maskenprogammierter U881, der interne PROM enthält ein einfaches TINY-MPBASIC. 
  
Zeile 12: Zeile 10:
 Der U883 wird im Heimcomputer [[:tiny|]] genutzt. Der U883 wird im Heimcomputer [[:tiny|]] genutzt.
  
 +Ein Vorläufer des U883 ist der UB881D-004. Dieser maskenprogammierte Einchipmikrorechner enthält die Version 2.0 des Tiny-
 +MPBASIC. im U883 ist Version 3.0 des Tiny-MPBASIC enthalten.
 +
 +Zusätzlich zum U883 erschien ein 8K-PROM U2365 **BM200** mit Entwicklungstools zum U883 (Basic-Editor, Debugger, Assembler, MC-Monitor).
  
 ===== Downloads ===== ===== Downloads =====
  
-  * {{:tiny:u883bas.zip|}} ROM des U883 incl. Assemberquellcode+  * {{ :elektronik:u883bas.zip |}} {{:tiny:u883bas.zip|}} ROM des U883 incl. Assemblerquellcode (neu 07/2021)
  
  
 Damit kann man den U883 durch einen U882 + 2K-EPROM ersetzen. Ebenso kann ein moderner Z8-kompatibler Prozessor genutzt werden, wie z.B. [[tiny:erweiterungen:zilog|]]. Damit kann man den U883 durch einen U882 + 2K-EPROM ersetzen. Ebenso kann ein moderner Z8-kompatibler Prozessor genutzt werden, wie z.B. [[tiny:erweiterungen:zilog|]].
 + 
 +**Achtung**: Der U883 unterscheidet beim internen ROM nicht das Speichersignal /DM; es wird in jedem Fall auf den internen Speicher zugegriffen. Bei externem ROM sollte daher auch nur ein gemeinsamer 64K-Speicher ohne Trennung in Programm- und Datenspeicher genutzt werden.
  
  
 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
  
-  * Claßen/Oefler, Wissensspeicher Mikrorechner-Programmierung, VEB Verlag Technik Berlin, 2. Auflage 1986 (als Auszug: {{ :elektronik:u88x-emr_cty.pdf |}})+  * REIHE AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Band 216, Programmieren mit BASIC, Siegmar Müller, 1. Auflage, VEB Verlag Technik, Berlin, 1985 (Abschnitt 7, MPBASIC) 
 +  * Claßen/Oefler, Wissensspeicher Mikrorechner-Programmierung, VEB Verlag Technik Berlin, 4. Auflage 1989\\ **Achtung** in der 2.+3. Auflage wird die Entwicklungsversion UB881D-004 des TINY-MPBASIC beschrieben. Diese weicht in einigen Details von der finalen Version des U883 ab! 
 +  * Müller, S.Einchipmikrorechner U883 interpretiert Tiny-MPBASICRadio,Ferns. Elektron., Berlin 34(19853, S.143 ff.
   * TINY-MPBASIC. Kundeninformation, VEB Mikroelektronik Erfurt, 1984   * TINY-MPBASIC. Kundeninformation, VEB Mikroelektronik Erfurt, 1984
-  * ein paar Hinweise stehen auch in Kieser/Bankel, Einchipmikrorechner, VEB Verlag Technik Berlin, 1986+  * ein paar Hinweise zum TINY-MPBASIC stehen auch in Kieser/Bankel, Einchipmikrorechner, VEB Verlag Technik Berlin, 1986
  
 +Mit dem PROM U2365 **BM200** gab es einen 8K-ROM mit Entwicklungstools zum U883. Beschrieben wurde dies in der [[elektronik:u883:bm200|mikroprozessortechnik MP8/1987 S.232 ff.]] Ein Entwicklungsboard basierend auf diesem ROM wurde 2016 entworfen:
 +
 +  * https://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=12933
 +  * http://www.krummsdorf.de/files/hobby/projekt1.html
  
 ===== TINY-MPBASIC ===== ===== TINY-MPBASIC =====
Zeile 33: Zeile 43:
 einen einfachen BASIC-Interpreter.  einen einfachen BASIC-Interpreter. 
  
-...+Autor des TINY-MPBASIC ist Siegmar Müller, damals Applikations-Ingim Funkwerk Erfurt (Truppe Meder/Kieser).
  
-Beschreibung s.aTINY+Beschreibung s. [[elektronik:u883:mpbasic|]], [[elektronik:u883:mpbasic2|]] und beim [[:tiny|]].
  
  
-Auszug aus Claßen/Oefler, Wissensspeicher Mikrorechner-Programmierung, S. 172-180+===== JU+TE-Hinweise =====
  
-**8U883 TINY-MPBASIC**+  nach 0D (Zeilenende) wird das 7. Bit des nachfolgenden Bytes (15. Bit der Zeilennummer) gesetzt. Die höchstmögliche Zeilennummer ist daher 32767. 
 +  AND, OR, XOR werden mit $A, $O, $X abgekürzt, vgla. Quellform Zeile 1000. 
 +  Zeilennummern, die in ihrer Hexadezimaldarstellung %0D (Zeilenende) oder %00 (Programmende) enthalten, sind nicht zulässig (z.B. Zeilennummer 0, 13, 256)
  
-Der Einchipmikrorechner U883 enthält in seinem 2K Byte großen internen ROM +===== Quellcode =====
-einen einfachen BASIC-Interpreter. Daneben ist ein dazugehöriger Editor- +
-/Debuggerteil in Entwicklung, der alle Funktionen, die für die +
-Programmentwicklung notwendig sind, enthält (-> BM200). Diese Komponenten liegen +
-im externen ROM, sie können nach vollendeter Entwicklungsarbeit entfallen.+
  
-Damit wird vielen potentiellen Anwendern des Einchipmikrorechners, die über +2021 habe ich den Code den U883-Tiny-MP-BASIC komplett reassembliert und [[elektronik:u883:listing|dokumentiert]].
-keine Entwicklungstechnik verfügen, eine Möglichkeit gegeben, Programme zu +
-entwickeln (z.B.: für Steuerungsoder Regelungsaufgaben im +
-Rationalisierungsmittelbau). Der Anwender kann somit seine Programme im +
-Zusammenspiel mit der von ihm erstellten Hardware austesten. Nach der Erprobung +
-ist das fertige Programm in einen EPROM zu laden, und das Gerät kann eingesetzt +
-werden.+
  
-Da die Problemlösung in Form von BASIC-Programmen erarbeitet wird, ist ein +Erkenntnisse: 
-schnelles Erstellen und Modifizieren der Anwendersoftware möglich, ohne daß ein +  * Proc-Befehlserweiterungen können zur Laufzeit gesetzt werden (Adresse der Prozedurtabelle in Register 8 und 9).\\ Es ist sogar möglich, die Tabellen zwischendurch zu wechseln und unterschiedliche Implementierungen für dieselben Prozedurnamen zu programmieren, z.B. für ein Programm, dass auf verschiedenen Systemen laufen soll. 
-großer Aufwand für die sonst notwendige Entwicklungstechnik auftritt.+  * Rückgabeparameter werden mit 0 vorbelegt 
 +  * TO bei TRAP muss als , übersetzt werden 
 +  * GOTO sucht passende Zeile oder nächstgrößere; bei Programmende -> Ende 
 +  * REM endet bei ";", dahinter können normal ausgeführte Anweisungen folgen 
 +  * ";" beendet das aktuelle Kommando. Jedes andere Zeichen (nicht nur ",") wiederholt das aktuelle Kommando. Damit können mehrere gleiche Befehle in eine Zeile geschrieben werden, ohne dass das Schlüsselwort wiederholt werden muss. Ausnahme: PROC. 
 +  * PROC-Aufrufe können nicht mit , aneinandergereiht werden (Bug im U883) 
 +  * erfolgt ein END in einem Unterprogramm, ist bei Rückkehr zum Aufrufer der Stackpointer geändert!  
 +  * Die Suche nach einer Zeile hat einen Fehler: Zeilennummern Hex xx0Dh werden nicht korrekt verarbeitet (Bug im U883)Deshalb keine Zeilen n*256+13 nutzen!
  
-**8.1. Sprachkonzept und Anwendung**+<code> 
 +5 LET A=42 
 +10 PROC[A,B]=ABS[-25] 
 +20 PRINT "A="
 +30 PRINT "B="B
  
-Das in TINY-MPBASIC geschriebene Anwenderprogramm wird vom im internen ROM- +RUN 
-Bereich des U883 befindlichen BASIC-Interpreters abgearbeitet. +A= 00000 
- +B= 00025
-Neben dem BASIC-Programm sind Initialisierungsteile und, falls notwendig, die +
-Prozeduren GET_CHAR (Einzelzeicheneingabe) und PUT_CHAR (Einzelzeichenausgabe) +
-zu erstellen. Diese sehr stark vom Einsatzfall abhängigen Teile sind in +
-Assemblersprache zu realisieren. +
- +
-Nach durchgeführter Initialisierung kann das BASIC-Anwenderprogramm aufgerufen +
-werden. Dies erfolgt durch einen CALL-Befehl zur Adresse %7FD. Vorher sind in +
-Register 6 der höherwertige Teil und in Register 7 der niederwertige Teil der +
-Startadresse zu laden. Der Anwender kann für seine Problemlösung zusätzlich noch +
-externe Prozeduren und Funktionen in Assemblersprache realisieren, die vom BASIC +
-aus aufrufbar sind. Das Vorhandensein externer Prozeduren und Funktionen wird +
-dem Interpreter dadurch bekannt gemacht, daß in den Registern 8 und 9 die +
-Adresse einer Prozedurnamentabelle übergeben wird. Falls keine externen +
-Prozeduren verwendet werden, so sind die Register 8 und 9 vor Aufruf des BASIC- +
-Interpreters Null zu setzen. +
- +
-Das BASIC-Anwenderprogramm muß syntaktisch fehlerfrei sein. Es wird in +
-verdichteter Form abgespeichert. Unter dem Betriebssystem UDOS existiert ein +
-Konvertierungsprogramm (mit dem Namen COMPRIMIERE), das die verdichtete Form aus +
-einer BASIC-Quelldatei herstellt. Dabei werden automatisch Standardprogrammteile +
-zur Initialisierung und zur Einzelzeichenein- bzw. -ausgabe hinzugefügt. +
- +
-Der TINY-MPBASIC-Interpreter verarbeitet intern 16 Bit breite Daten, die als +
-Integergrößen (Zweierkomplementdarstellung: -32768 ... +32768), Wortgrößen oder +
-Bytewerte (niederwertige 8 Bit) interpretiert werden können. Konstanten können +
-in Dezimal- oder Hexadezimalschreibweise (durch das Prozentzeichen +
-gekennzeichnet: %0 ... %FFFF) angegeben werden. Negative Dezimalzahlen müssen in +
-Klammern gesetzt werden, damit das Vorzeichen nicht als Operator wirkt. Für +
-Variablenbezeichnungen sind die Buchstaben bis Z verwendbar. (Sie belegen im +
-Registersatz die Adressen ab %30.) +
- +
- +
-Bild 8.1. Zusammenspiel des U883-BASIC-Interpreters mit Anwenderteilen +
- +
-Ausdrücke werden durch Verknüpfung von Konstanten, Variablen- oder +
-Funktionswerten durch logische und arithmetische Operatoren gebildet. +
- +
-^ Operatoren ^ ^ +
-| +        | Addition | +
-| -        | Subtraktion | +
-| *        | Multiplikation | +
-| /        | Division | +
-| $AND     | logisches UND (bitweise) | +
-| $OR      | logisches ODER   "+
-| $XOR     | exklusives ODER  " | +
- +
-Ausdrücke werden von links nach rechts ausgewertet. Es besteht die Möglichkeit +
-der Klammerung. Die Verschachtelungstiefe hängt dabei von der verfügbaren +
-Stackgröße ab. +
- +
-Eine Prozedur ist ein in Assemblersprache geschriebenes Programm, das +
-einen Satz von BASIC übergebenen Eingabeparametern verarbeitet und +
-Ausgabeparameter an den BASIC-Interpreter zurückgibt. Die +
-Parameterübergabe erfolgt im Stackbereich. Der Aufruf erfolgt über +
-Prozedurnamen. +
- +
-Bild 8.2. Parameterübergabeschema für externe Prozeduren +
- +
-Funktionen sind Prozeduren, die genau einen Wert an den Interpreter übergeben. +
-Sie können deshalb in Ausdrücken verwendet werden. +
- +
-Neben einer Reihe von fest integrierten Standardprozeduren und -funktionen +
-hat der Anwender die Möglichlkeit, eigene, seiner Hardwarekonfiguration +
-angepaßte Prozeduren oder Funktionen hinzuzufügen. Die Verbindung zu +
-TINY-MPBASIC erfolgt über die schon erwähnte Prozedurnamentabelle. +
- +
-Bild 8.3. Aufbau der externen Prozedurnamentabelle +
- +
-Das BASIC-Anwenderprogramm ist zeilenorientiert. Jede Zeile beginnt mit einer +
-Nummer. Pro Zeile muß wenigstens eine Anweisung vorhanden sein. Mehrere +
-Anweisungen auf einer Zeile sind möglich, wenn sie durch Semikolons getrennt +
-sind. Die Programmzeilen müssen in aufsteigender Folge markiert sein. Die +
-Anweisungsnamen werden in abgekürzter Form abgelegt, um möglichst wenig +
-Speicherplatz zu belegen. Leerzeichen werden außer in Kommentaren und Texten +
-entfernt. Die Sortierung und das Herstellen der verdichteten Form übernimmt +
-normalerweise der Editorteil. +
- +
-**8.2. Anweisungen** +
- +
-Die Wertzuweisung für eine Variable ist die LET-Anweisung. +
- +
- LET Variablenname Ausdruck +
- +
-Zur Programmverzweigung dient die GOTO-Anweisung. +
- +
- GOTO Ausdruck +
- +
-Unterprogramme können mit Hilfe der GOSUB-Anweisung aufgerufen werden. Das Ende +
-eines Unterprogramms wird durch die RETURN-Anweisung markiert. Sie bewirkt die +
-Programmfortsetzung bei der nach GOSUB folgenden Anweisung. +
- +
- GOSUB Ausdruck +
- RETURN +
- +
-Unterprogramme können weitere Unterprogramme aufrufen. Die +
-Verschachtelungstiefe hängt vom verfügbaren Stackbereich ab. +
- +
-Programmverzweigungen werden mit der IF/THEN-Anweisung realisiert. Sie hat +
-folgende Form: +
- +
- IF Ausdruck Vergleichsoperator Ausdruck THEN Anweisung +
- +
-Für Vergleichsoperator kann dabei stehen: +
- +
- = , < , > , <= , >= oder <> (für ungleich) +
- +
-Falls die nach IF folgende Bedingung wahr ist. so wird die folgende Anweisung +
-ausgeführt. Andernfalls wird mit der nächstfolgenden Programmzeile fortgesetzt. +
-Bei mehreren Anweisungen innerhalb einer Zeile wird der Rest der Programmzeile +
-übersprungen. +
- +
-Mit der PROC-Anweisung kann innerhalb des BASIC-Programms eine externe +
-Prozedur aufgerufen werden. +
- +
- PROC [Variablenliste] = Prozedurname [Parameterliste] +
- +
-Die Variablen innerhalb der optionalen Variablenliste (Rückgabeparameter) +
-und die Parameter innerhalb der ebenfalls optionalen Parameterliste +
-(Eingabeparameter) sind durch Kommas zu trennen. Als Parameter sind +
-Variablen und Konstanten zulässig. +
- +
-Zur Ein-/Ausgabe dienen die Anweisungen PRINT, PRINTHEX und INPUT. Die +
-Festlegung, über welche Geräte die Ein-/Ausgabeströme laufen, erfolgt durch die +
-Programme GET_CHAR und PUT_CHAR. Dies kann je nach Anwendungsfall sehr +
-unterschiedliche Hardware sein (z.B.: Terminal, Fernschreiber, LED- oder LCD- +
-Anzeigen und verschiedene Tastaturen o.ä.). +
- +
- PRINT ["beliebiger_Text"] [Ausdruck] +
- PRINTHEX ["beliebiger_Text" ] [Ausdruck] +
- +
-Die PRINT-Anweisungen geben einen Zahlenwert (bei PRINT: dezimal und bei +
-PRINTHEX: hexadezimal) aus. Diesem Wert kann eine beliebige Textkette +
-vorangestellt sein. Falls sowohl der Text als auch der Ausdruck fehlen, so +
-wird lediglich ein Zeilenvorschub (%0D) ausgegeben. +
- +
- INPUT ["beliebiger_Text"] Variablenname +
- +
-Die INPUT-Anweisung gibt, falls vorhanden, erst den angegebenen Text aus +
-und weist den eingegebenen Wert der spezifizierten Variable zu. +
- +
-Zur Programmsteuerung dienen die STOP- und END-Anweisung. +
- +
- STOP +
- END +
- +
-Die Programmzeile, in der STOP auftritt, wird zu Ende abgearbeitet. Danach wird +
-der Interpreter verlassen. Sie dient in Verbindung mit dem Editor/Debuggerteil +
-zum Programmtest (Setzen von Unterbrechungspunkten). Durch Aufruf des +
-Interpreters mit dem Eintrittspunkt %7FA kann der Programmablauf fortgesetzt +
-werden. +
- +
-Die END-Anweisung kennzeichnet das Programmende. Sie bewirkt ebenfalls das +
-Verlassen des BASIC-Interpreters. +
- +
-Zur Kommentierung der Programme dient die REM-Anweisung. +
- +
- REM [Kommentartext] +
- +
-Bei der Anwendung dieser Anweisung sollte der zur Verfügung stehende +
-Gesamtspeicherplatz für das Anwenderprogramm bedacht werden. +
- +
-Zur Erzeugung von Warteschleifen kann die WAIT-Anweisung verwendet werden. +
- +
- WAIT Ausdruck +
- +
-Sie bewirkt das Durchlaufen einer Softwarewarteschleife. Der Ausdruckswert +
-spezifiziert dabei die Anzahl der Durchläufe. Beim Wert 1 wird die Schleife +
-einmal und beim Wert Null 65536-mal durchlaufen. Bei einer Taktfrequenz von 4 +
-MHz dauert ein Durchlauf eine Millisekunde. +
- +
-Mit Hilfe der CALL-Anweisung kann ein in Assemblersprache geschriebenes Programm +
-aufgerufen werden, ohne daß Parameter übermittelt werden. +
- +
- CALL Ausdruck +
- +
-Der Ausdruckswert ist die Programmadresse. Das Maschinenprogramm muß mit einem +
-RET-Befehl enden. +
- +
-Fest integriert im TINY-MPBASIC-Interpreter sind folgende Prozeduren: +
- +
-| NEG [Parameter]  | arithmetische Negation | +
-| ABS [Parameter]  | absoluter Betrag | +
-| NOT [Parameter]  | logische Negation (bitweise) | +
-| GETR [Register]  | liefert den Inhalt des angegebenen Registers (die höherwertigen 8 Bit sind Null) | +
-| GETRR [Register] | liefert den Inhalt des spezifizierten Registers (höherwertige 8 Bit) und des nachfolgenden Registers (niederwertige 8 Bit) | +
-| GETEB [Adresse]  | holt Bytewert aus externem Speicher | +
-| GETEW [Adresse]  | holt Wortwert aus externem Speicher | +
- +
- +
-Analog können auch Register und Bytes (bzw. Wörter) im externen +
-Datenspeicher gesetzt werden: +
- +
-| SETR [Register,Wert] | Register setzen | +
-| SETRR [Register,Wert] | Doppelregister setzen | +
-| SETEB [Adresse,Wert] | externes Byte setzen | +
-| SETEW [Adresse,Wert] | externes Wort setzen | +
- +
-Innerhalb der verdichteten Form des BASIC-Programms werden +
-für die Anweisungen folgende Abkürzungen verwendet: +
- +
-^ Anweisung ^ Abkürzung ^ +
-| LET | L | +
-| GOTO | G | +
-| IF..THEN | F.... | +
-| GOSUB | S | +
-| RETURN | R | +
-| PROC | O | +
-| INPUT | I | +
-| PRINT | P | +
-| PRINTHEX | H | +
-| STOP | T | +
-| END | E | +
-| REM | M | +
-| WAIT | W | +
-| CALL | C | +
- +
-Der restliche Programmtext wird ohne Leerzeichen in ASCII-Zeichen (die +
-Zeilennummer als 2 Byte große Hexadezimalzahl) abgespeichert. Das +
-Zeilenende wird durch %0D gekennzeichnet. +
- +
-**8.3. Programmbeispiel** +
- +
-Das folgende Demonstrationsbeispiel zur Anwendung von TINY-MPBASIC wurde aus +
-/46/ übernommen. Das Bild 8.4. zeigt das zur Initialisierung und Programmstart +
-notwendige Assemblerprogramm. +
- +
-Die Bilder 8.5. und 8.6. zeigen ein BASIC-Demonstrationsprogramm in +
-Quellform und in der verdichteten Form. +
- +
-<code gwbasic> +
-0 REM BASIC DEMONSTRATION +
-10 PRINT "WAEHLEN SIE BITTE EIN PROGRAMMBEISPIEL !" +
-20 PRINT +
-30 PRINT "1 PRIMFAKTORZERLEGUNG" +
-40 PRINT "2 UMRECHNUNG HEX-DEZIMAL" +
-50 PRINT "3 UMRECHNUNG DEZIMAL-HEX" +
-60 PRINT "4 REGISTERINHALT MODIFIZIEREN" +
-70 PRINT "5 LANGSAM ALPHABET DRUCKEN" +
-80 PRINT "6 NEU BEGINNEN" +
-90 PRINT +
-100 INPUT "PROGRAMM NR ?: " A +
-110 GOTO 150*A +
-150 REM PRIMFAKTORZERLEGUNG +
-160 INPUT " ZAHL=? " A +
-170 LET B = 2 +
-180 IF A < 2, GOTO 240 +
-190 LET C = A/B*B +
-200 IF C <> A, LET B = B+1; GOTO 190 +
-220 PRINT B +
-230 LET A = A/B; GOTO 180 +
-240 PRINT "FERTIG" +
-250 GOTO 100 +
-300 REM UMRECHNUNGEN +
-310 INPUT "HEXZAHL=? " A +
-320 PRINT "DEZIMAL = " A +
-330 GOTO 100 +
-450 INPUT "DEZIMALZAHL=? " A +
-460 PRINTHEX "HEX = " A +
-470 GOTO 100 +
-600 REM REGISTERINH. MODIFIZ. +
-610 INPUT "REGISTER NR.: " A +
-620 PRINTHEX "INHALT = " GETR[A] +
-630 INPUT "NEUER INHALT: " B +
-640 PROC SETR[A,B] +
-650 GOTO 100 +
-750 REM ALPHABET DRUCKEN +
-760 INPUT "WARTEZEIT ZWISCHEN ZWEI BUCHSTABEN [MSEC]:"+
-770 LET B = 26; LET C = %41 +
-780 LET Z = C; GOSUB 1000 +
-790 LET Z = %20; GOSUB 1000; REM SPACE DAZWISCHEN +
-800 WAIT A +
-810 LET C = C+1; LET B = B-1 +
-820 IF B <> 0, GOTO 780 +
-830 LET Z = %D; GOSUB 1000; REM CR & LF ANHAENGEN +
-840 LET Z = %A; GOSUB 1000 +
-850 GOTO 100 +
-900 REM PROGRAMM VERLASSEN +
-910 END +
-1000 IF GETR[%FA] $A %10 <> %10 GOTO 1000 +
-1010 PROC SETR[%FA,0]; REM REQUEST RUECKSETZEN +
-1020 PROC SETR[%F0,Z] +
-1030 RETURN +
-2000 ENDE+
 </code> </code>
- 
-Bild 8.5. TINY-MPBASIC-Programm (Quellform) 
- 
-<code> 
-0000h: FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF FF ; ÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿ 
-0010h: FF FF 8D 08 1B 8D 08 41 8D 08 51 8C 96 E6 FF 80 ; ÿÿ...A.QŒ–æÿ€ 
-0020h: E6 F4 40 E6 F7 41 E6 F5 0D E6 F1 43 B0 FB 9F E6 ; æô@æ÷Aæõ.æñC°ûŸæ 
-0030h: 06 08 E6 07 69 B0 08 B0 09 E6 F0 23 D6 07 FD 8B ; ..æ.i°.°.æð#Ö.ý‹ 
-0040h: DA 56 FA F7 76 FA 08 6B FB 56 FA F7 88 F0 56 E8 ; ÚVú÷vú.kûVú÷ˆðVè 
-0050h: 7F 76 FA 10 6B FB 56 FA EF 89 F0 A6 E8 0D 6B 01 ; vú.kûVúï‰ð¦è.k. 
-0060h: AF 8C 0A D6 08 51 8C 0D AF 00 00 4D 42 41 53 49 ; ¯Œ.Ö.QŒ.¯..MBASI 
-0070h: 43 44 45 4D 4F 4E 53 54 52 41 54 49 4F 4E 0D 00 ; CDEMONSTRATION.. 
-0080h: 0A 50 22 57 41 45 48 4C 45 4E 20 53 49 45 20 42 ; .P"WAEHLEN SIE B 
-0090h: 49 54 54 45 20 45 49 4E 20 50 52 4F 47 52 41 4D ; ITTE EIN PROGRAM 
-00a0h: 4D 42 45 49 53 50 49 45 4C 20 21 22 0D 00 14 50 ; MBEISPIEL !"...P 
-00b0h: 0D 00 1E 50 22 31 20 50 52 49 4D 46 41 4B 54 4F ; ...P"1 PRIMFAKTO 
-00c0h: 52 5A 45 52 4C 45 47 55 4E 47 22 0D 00 28 50 22 ; RZERLEGUNG"..(P" 
-00d0h: 32 20 55 4D 52 45 43 48 4E 55 4E 47 20 48 45 58 ; 2 UMRECHNUNG HEX 
-00e0h: 2D 44 45 5A 49 4D 41 4C 22 0D 00 32 50 22 33 20 ; -DEZIMAL"..2P" 
-00f0h: 55 4D 52 45 43 48 4E 55 4E 47 20 44 45 5A 49 4D ; UMRECHNUNG DEZIM 
-0100h: 41 4C 2D 48 45 58 22 0D 00 3C 50 22 34 20 52 45 ; AL-HEX"..<P"4 RE 
-0110h: 47 49 53 54 45 52 49 4E 48 41 4C 54 20 4D 4F 44 ; GISTERINHALT MOD 
-0120h: 49 46 49 5A 49 45 52 45 4E 22 0D 00 46 50 22 35 ; IFIZIEREN"..FP"5 
-0130h: 20 4C 41 4E 47 53 41 4D 20 41 4C 50 48 41 42 45 ;  LANGSAM ALPHABE 
-0140h: 54 20 44 52 55 43 4B 45 4E 22 0D 00 50 50 22 36 ; T DRUCKEN"..PP"6 
-0150h: 20 4E 45 55 20 42 45 47 49 4E 4E 45 4E 22 0D 00 ;  NEU BEGINNEN".. 
-0160h: 5A 50 0D 00 64 49 22 50 52 4F 47 52 41 4D 4D 20 ; ZP..dI"PROGRAMM  
-0170h: 4E 52 20 3F 3A 20 22 41 0D 00 6E 47 31 35 30 2A ; NR ?: "A..nG150* 
-0180h: 41 0D 00 96 4D 50 52 49 4D 46 41 4B 54 4F 52 5A ; A..–MPRIMFAKTORZ 
-0190h: 45 52 4C 45 47 55 4E 47 0D 00 A0 49 22 5A 41 48 ; ERLEGUNG.. I"ZAH 
-01a0h: 4C 3D 3F 20 22 41 0D 00 AA 4C 42 3D 32 0D 00 B4 ; L=? "A..ªLB=2..´ 
-01b0h: 46 41 3C 32 3B 47 32 34 30 0D 00 BE 4C 43 3D 41 ; FA<2;G240..¾LC=A 
-01c0h: 2F 42 2A 42 0D 00 C8 46 43 3C 3E 41 3B 4C 42 3D ; /B*B..ÈFC<>A;LB= 
-01d0h: 42 2B 31 3B 47 31 39 30 0D 00 DC 50 42 0D 00 E6 ; B+1;G190..ÜPB..æ 
-01e0h: 4C 41 3D 41 2F 42 3B 47 31 38 30 0D 00 F0 50 22 ; LA=A/B;G180..ðP" 
-01f0h: 46 45 52 54 49 47 22 0D 00 FA 47 31 30 30 0D 01 ; FERTIG"..úG100.. 
-0200h: 2C 4D 55 4D 52 45 43 48 4E 55 4E 47 45 4E 0D 01 ; ,MUMRECHNUNGEN.. 
-0210h: 36 49 22 48 45 58 5A 41 48 4C 3D 3F 20 22 41 0D ; 6I"HEXZAHL=? "A. 
-0220h: 01 40 50 22 44 45 5A 49 4D 41 4C 20 3D 20 22 41 ; .@P"DEZIMAL = "A 
-0230h: 0D 01 4A 47 31 30 30 0D 01 C2 49 22 44 45 5A 49 ; ..JG100..ÂI"DEZI 
-0240h: 4D 41 4C 5A 41 48 4C 3D 3F 20 22 41 0D 01 CC 48 ; MALZAHL=? "A..ÌH 
-0250h: 22 48 45 58 20 3D 20 22 41 0D 01 D6 47 31 30 30 ; "HEX = "A..ÖG100 
-0260h: 0D 02 58 4D 52 45 47 49 53 54 45 52 49 4E 48 2E ; ..XMREGISTERINH. 
-0270h: 20 4D 4F 44 49 46 49 5A 2E 0D 02 62 49 22 52 45 ;  MODIFIZ...bI"RE 
-0280h: 47 49 53 54 45 52 20 4E 52 2E 3A 20 22 41 0D 02 ; GISTER NR.: "A.. 
-0290h: 6C 48 22 49 4E 48 41 4C 54 20 3D 20 22 47 45 54 ; lH"INHALT = "GET 
-02a0h: 52 5B 41 5D 0D 02 76 49 22 4E 45 55 45 52 20 49 ; R[A]..vI"NEUER I 
-02b0h: 4E 48 41 4C 54 3A 20 22 42 0D 02 00 4F 53 45 54 ; NHALT: "B...OSET 
-02c0h: 52 5B 41 2C 42 5D 0D 02 8A 47 31 30 30 0D 02 EE ; R[A,B]..ŠG100..î 
-02d0h: 4D 41 4C 50 48 41 42 45 54 20 44 52 55 43 4B 45 ; MALPHABET DRUCKE 
-02e0h: 4E 0D 02 F8 49 22 57 41 52 54 45 5A 45 49 54 20 ; N..øI"WARTEZEIT  
-02f0h: 5A 57 49 53 43 48 45 4E 20 5A 57 45 49 20 42 55 ; ZWISCHEN ZWEI BU 
-0300h: 43 48 53 54 41 42 45 4E 20 5B 4D 53 45 43 5D 3A ; CHSTABEN [MSEC]: 
-0310h: 22 41 0D 03 02 4C 42 3D 32 36 3B 4C 43 3D 25 34 ; "A...LB=26;LC=%4 
-0320h: 31 0D 03 0C 4C 5A 3D 43 3B 53 31 30 30 30 0D 03 ; 1...LZ=C;S1000.. 
-0330h: 16 4C 5A 3D 25 32 30 3B 53 31 30 30 30 3B 4D 53 ; .LZ=%20;S1000;MS 
-0340h: 50 41 43 45 20 44 41 5A 57 49 53 43 48 45 4E 0D ; PACE DAZWISCHEN. 
-0350h: 03 20 57 41 0D 03 2A 4C 43 3D 43 2B 31 3B 4C 42 ; . WA..*LC=C+1;LB 
-0360h: 3D 42 2D 31 0D 03 34 46 42 3C 3E 30 3B 47 37 38 ; =B-1..4FB<>0;G78 
-0370h: 30 0D 83 3E 4C 5A 3D 25 44 3B 53 31 30 30 30 3B ; 0.ƒ>LZ=%D;S1000; 
-0380h: 4D 43 52 20 26 20 4C 46 20 41 4E 48 41 45 4E 47 ; MCR & LF ANHAENG 
-0390h: 45 4E 0D 03 48 4C 5A 3D 25 41 3B 53 31 30 30 30 ; EN..HLZ=%A;S1000 
-03a0h: 0D 83 52 47 31 30 30 0D 03 84 4D 50 52 4F 47 52 ; .ƒRG100..„MPROGR 
-03b0h: 41 4D 4D 20 56 45 52 4C 41 53 53 45 4E 0D 03 8E ; AMM VERLASSEN..Ž 
-03c0h: 45 0D 03 E8 46 47 45 54 52 5B 25 46 41 5D 24 41 ; E..èFGETR[%FA]$A 
-03d0h: 25 31 30 3C 3E 25 31 30 3B 47 31 30 30 30 0D 03 ; %10<>%10;G1000.. 
-03e0h: F2 4F 53 45 54 52 5B 25 46 41 2C 30 5D 3B 4D 52 ; òOSETR[%FA,0];MR 
-03f0h: 45 51 55 45 53 54 20 52 55 45 43 4B 53 45 54 5A ; EQUEST RUECKSETZ 
-0400h: 45 4E 0D 03 FC 4F 53 45 54 52 5B 25 46 30 2C 5A ; EN..üOSETR[%F0,Z 
-0410h: 5D 0D 04 06 52 0D 07 D0 45 0D FF FF FF FF FF FF ; ]...R..ÐE.ÿÿÿÿÿÿ 
-</code> 
- 
-Bild 8.6. TINY-MPBASIC-Programm (verdichtete Form) 
- 
-===== JU+TE-Hinweise ===== 
- 
-Entgegen dem obigen Beispiel aus dem Buch kodiert der JU+TE ein wenig anders: 
- 
-  * Zeilennummern, die in ihrer Hexadezimaldarstellung %0D (Zeilenende) oder %00 (Programmende) enthalten, sind nicht zulässig (z.B. Zeilennummer 0, 13, 256) 
-  * nach 0D (Zeilenende) wird das 7. Bit des nachfolgenden Bytes (Zeilennummer) gesetzt. Die höchstmögliche Zeilennummer ist daher 32767. 
-  * AND, OR, XOR werden mit $A, $O, $X abgekürzt, vgl. a. Quellform Zeile 1000. 
- 
  • elektronik/u883.1512991181.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2017/12/11 11:19
  • von volkerp